Ausstellung – Die Knittlinger Mundharmonika

Ausstellungseröffnung

Die Knittlinger Mundharmonika –
Ein Verkaufsschlager erobert die Welt

Nach dem sehr guten Zuspruch der Weihnachtsausstellung “Was früher unterm Weihnachtsbaum lag“ mit über 1200 Besucherinnen und Besuchern lädt der GHV Maulbronn in seinem zwanzigsten Jahr seit seiner Gründung zu einem regionalen Ausstellungsthema ein. Es geht um diesen, wie der Schwabe sagt, Goschenhobel, das Charakterinstrument im Film “Spiel mir das Lied vom Tod“, also um die Mundharmonika.

historisches Werbeplakat für die Mundharmonika der Firma Fr. Hotz

War es anfangs nur eine verrückte Idee eines Drechslergesellen, der den Frauen am Spinnrad eine pedalbetriebene musikalische Unterhaltung beim eintönigen Spinnen bieten wollte, so entstand daraus in Knittlingen eine ganze Instrumentenindustrie. Die meisten Mundharmonikas gingen in den Export und boten in Australien, Süd- und Nordamerika den Auswanderern ein gutes Stück Old Germany. Bald gab es im Oberamt Maulbronn Harmonikafabriken mit über hundert und auch solche mit nur einem oder zwei Arbeitern. In vielen kleinen Gemeinden saßen Arbeiter in Stimmhütten um die Zungen feinzustimmen und die Instrumente fertigzustellen. Immer neue und originellere Formen entstanden und boten rund 350 Menschen Lohn und Brot.
Mit dem Verkauf der Fa. Hotz an die Fa. Hohner blieb die Mundharmonikaproduktion noch bis 1930 in Knittlingen bestehen. Dann gingen auch dort die Lichter aus. Nicht aber der Sound dieses Instrumentes, dessen Spirit auch heute noch durch die Stadt weht, vor der aus die Erfolgsgeschichte des Klaviers des “kleinen Mannes“ einst seinen Weg in die weite Welt nahm.

Der GHV lädt zur Ausstellungseröffnung am

Sonntag, 17. März 2024 auf 11:30 Uhr,

verbunden mit Mundharmonikamusik, recht herzlich ein. Die Ausstellung wird von da an jeden Sonntag bis zum 12. Mai 2024 zu den üblichen Zeiten geöffnet sein.

Anfahrt und Öffnungszeiten finden Sie hier: Anfahrt und Öffnungszeiten

 

Altmaulbronner Laternenlauf 2023

Zum Altmaulbronner Laternenlauf stoppte der Himmel sein Geweine

Pünktlich gegen 17 Uhr stoppte am Freitag, 27. Oktober 2023 der Dauerregen und gab ein trockenes Fenster für den Altmaulbronner Laternenlauf frei.

Mit Einbruch der Dunkelheit erglühten die Laternenlichter über den Klosterhof und erzeugten ein buntes Farben- und Lichtermeer. Begleitet von der Schülerkapelle Maulbronn (Dirigentin Amira Barth) und stimmungsvollen Laternenliedern wogte die fröhliche Schar durch Straßen und Gassen des alten Maulbronns. Angeleitet wurde der Zug vom Maulbronner Nachtwächter Andreas Felchle. Erstmals nahmen in diesem Jahr auch 60 Gäste aus der italienischen Partnergemeinde von Illingen aus Castelnovo ne’ Monti teil.

Als die rund 500 Teilnehmer am Schluss auf dem historischen Schafhof ankamen, bildete dort das bekannteste Lied von Matthias Claudius “Der Mond ist aufgegangen“ den Abschluss. Anschließend wartete der GHV vor dem Schafhofmuseum mit Getränken und einer heißen Wurst auf. Jedes am Zug beteiligte Kind erhielt ein kostenloses leckeres Rosinenbrötchen; auch in diesem Jahr wieder gespendet von der Bäckerei Martin Reinhardt aus Knittlingen. So zog die Schar wieder froh und gestärkt nach Hause, mal leuchtend, mal Laternenlieder summend, hinaus in die vom Vollmond versilberte Nacht.

Impressionen vom Schafhof-Fest 2023

Am 10. September 2023 fand unser alljährliches Schafhof-Fest statt. Hier einige Bilder davon

(Klick auf das Bild öffnet eine große Version des Bildes)

Wir suchen alte Textilsachen

Wir suchen noch Utensilien bis ca. 1945 für unsere Ausstellung anlässlich unserem diesjährigen Schafhoffest am 10. September 2023. Dort wird es vor allem um das Thema Frauenarbeiten mit dem Schwerpunkt Textiles und Wäsche gehen.

Gerne nehmen wir Ihre Exponate als Leihgabe entgegen. Freuen würden wir uns über mehrfach Geflicktes oder Gestopftes. Auch alles andere, was zum Thema Wäsche oder Handarbeit gehört, wäre für uns interessant. Sie kennen sich mit textilen Techniken wie Stricken oder Sticken aus? Dann dürfen Sie uns gerne auch bei einer Präsentation unterstützen.

Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf: hier

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier

Schafhof-Fest 2023

 Hausfrau – Ein Wort – Viele Berufe

historisches Bild einer Klasse einer Handarbeitsschule um 1910

Handarbeitsschule um 1910

Sie reget ohn Ende die fleißigen Hände

Herzliche Einladung zum

Schafhof-Fest

am

10. September 2023 ab 11:30 Uhr

Buntes Programm rund ums Museum
mit Vorführungen, Frauenarbeiten, Schmiedebetrieb &
und einem reichen Essensangebot

Der Nachtwächter beschließt das Fest um 19.00 Uhr


Aktueller Aufruf: Wir suchen alte Textilsachen


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Bericht zum Vortrag über das Restitutionsedikt

Der Dreißigjährige Krieg und das Restitutionsedikt – aufgezeigt am Beispiel der Abtei Maulbronn – Vortragsabend von Martin Ehlers im Rahmen der Ausstellung des Enzkreises zum Thema STERBEN UND LEBEN – Der Dreißigjährige Krieg zwischen Oberrhein, Schwarzwald und Kraichgau
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Rückblick Vortragsabend zu Georg Herwegh

Vortragsabend zu Georg Herwegh und 175 Jahre Märzrevolution im Rahmen der Reihe – 10 Maulbronner Köpfe

“Mein ganzer Reichthum ist mein Lied . . . .“

Am Donnerstag, 11. Mai 2023 war es soweit. Das Museum auf dem Schafhof wurde nach bald dreieinhalb Jahren wieder zum Ort des Studium Generale. Diesmal war die Abendstunde mit “Mein ganzer Reichthum ist mein Lied …. – Das Leben des Georg Herwegh in Text und Musik“ überschrieben.

Dr. Hans Hermsen entfaltete auf vielfältige Weise Leben und Zeit dieses Schriftstellers, der für gut drei Jahre im evangelischen Seminar in Maulbronn die Klosterschulbank gedrückt hat.

Eigentlich war dieser Vortrag für den 26. März 2020 geplant gewesen. Doch wie so vieles fiel auch diese kulturelle Veranstaltung damals der Pandemie zum Opfer. Mit Georg Herwegh konnten nach Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Ferdinand von Hochstetter der Reigen der Maulbronner Köpfe wieder aufgenommen werden.

Die rund 40 Zuhörer bekamen keinen trockenen Vortrag sondern eine hochqualifizierte Lebensbeschreibung und einen abwechslungsreichen Abend geboten. Immer wieder griff der Dozent zu einem Saiteninstrument, mal Ukulele, mal Mandoline oder auch Konzertgitarre und fügte die von ihm selbst vertonten Herwegh-Gedichte dem Referat bei. Eine Projektion mit zeitgenössischen Zeichnungen und Bildern diente der Anschaulichkeit.

Hans Hermsen beim Vortrag

Ausführlich wurde auf die Schuljahre Herweghs am Seminar in Maulbronn und die sich anschließende und bald abgebrochene Zeit am Stift in Tübingen eingegangen. Es folgten die Phasen als Deserteur beim württembergischen Militär und seine Umsiedlung in die Schweiz. Die “Gedichte eines Lebenden“, der sich darauf einstellende Ruhm in den deutschen Landen, sein Misserfolg beim Kronprinzen in Berlin und seine Verliebtheit und schnelle Heirat mit Emma geborene Siegmund waren dann weitere Stationen auf der Lebensleiter des ehemaligen Klosterschülers.

Herweghs Jahre in Paris im Exil, die sich vor allem in Süden der deutschen Lande ausbreitende Märzrevolution von 1848, der Wunsch der Menschen nach Einigkeit (Nationalstaat), Recht und Freiheit und die erste frei gewählte Nationalversammlung in Frankfurt folgten. Letztlich wurde der vergebliche Versuch von Georg und Emma Herwegh von Paris aus mit 800 Exulanten Friedrich Hecker zu Hilfe zu kommen aufgezeigt. Die Revolution war gescheitert, die dem preußischen König angetragene Kaiserkrone abgelehnt und die letzten Widerständler in der Festung Rastatt von preu ßischen Truppen im Juli 1849 besiegt. Ein Maulbronner auf Zeit hat diese Geschichtsepoche ein klein wenig mitgeprägt.

Mit langanhaltendem Applaus dankte das Publikum Hans Hermsen für diese spannenden eineinhalb Stunden lebendigen Geschichtsunterrichts. Die beiden Vorsitzenden des Geschichts- und Heimatvereins taten das ebenfalls und wünschten allen Gekommenen einen guten Nachhauseweg.

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Ausstellungstücke

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Interessante Geschichten und Anekdoten

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Die Wiki Gruppe

Auch die Wiki Gruppe selbst freut sich über Unterstützung, näheres finden Sie hier Mitmachen und Termine

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Das Leben des Georg Herwegh

Mein ganzer Reichtum ist mein Lied…

Der Geschichts- und Heimatverein lädt Mitglieder und FreundInnen am 11. Mai 2023 um 19.00 zu einem Vortrag von Hans Hermsen über Georg Friedrich Rudolf Theodor Herwegh ein: einen der 10 Köpfe, die auf dem Schafhof als berühmte Seminaristen von Maulbronn stehen.

„Donnern will ich durch die Lande“, so war die Stimme der Revolution von ihm weithin zu hören und zu lesen. Er nannte sich selbst einen Dichter der Freiheit, was ihn sein ganzes Leben begleitete.

In dem Vortrag wird Georg Herwegh, geboren 1817, in den Stationen seines Lebens über die Kindheit, die Zeit von 1832-35 im Seminar von Maulbronn und alle weiteren Phasen seines Lebens vorgestellt und auf dem Hintergrund historischer Rahmenbedingungen erläutert. Georg Herweg war ein außergewöhnlich guter politischer Analyst, Dichter und auch Lebemensch, seinen Idealen immer treu. Der Höhepunkt von Herwegh war die Veröffentlichung der “Gedichte eines Lebendigen“ 1841, die ihn zu einem begehrten Lyriker machte für die Menschen, die sich die Beendigung der feudalstaatlichen Ordnung wünschten.

Der Vortrag geht auch auf die verschiedenen aus der germanistischen „Zunft“ kommenden Polemiken ein, er sei ein „Salonrevolutionär“, „Politkasperle“ und Hysteriker gewesen und auch auf viele Zeitgenossen, die ihn ausgegrenzt, ignoriert oder verächtlich gemacht haben. Im Vortrag wird die besondere Bedeutung Herweghs als urteilssicherer Literaturkritiker, standhafter Demokrat gegen die Militarisierung des Feudalstaates Preußen, „gegen Kriegsidiotentum“ aufgearbeitet und vor allem sein Interesse für die soziale Fragen im Kampf gegen die Kluft von Arm und Reich thematisiert.

In seinen Liedern fand er immer produktive Antworten als Europäer, als am Allgemeinwohl orientierter und in der Abneigung von Krieg – „Blut soll fließen aber in uns“ – als Kämpfer für den Frieden.

Einige Texte werden im Vortrag von Hans Hermsen vertont und vorgestellt. Hierin zeigen sich seine unbeugsame Haltung für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und der Wunsch einer freien Erziehung für alle.