Museum

Das „Museum auf dem Schafhof“ beim Kloster Maulbronn

Der ehemalige Maulbronner Gemeinde-Schafstall wurde vom Geschichts- und Heimatverein Maulbronn mit großem ehrenamtlichen Engagement ausgebaut und zu einem Museum umgestaltet. Auch die seit den 1950er Jahren stark veränderte Fassade des Gebäudes wurde rückgebaut und in das malerische Fachwerk-Ensemble seiner Umgebung harmonisch eingefügt. Ein von der Auffahrt zum Schafhof hin erkennbares historisches Wirtshausschild lädt die Gäste zum Besuch des 2009 eröffneten Museums ein.

In der musealen Ausstellung wird die Entwicklung vom klösterlichen Schafhof der ehemaligen Zisterzienserabtei Maulbronn (seit 1993 UNESCO-Weltkulturdenkmal) zur bürgerlichen Gemeinde im 19. und 20. Jahrhundert nachgezeichnet. Drei Modelle geben eine Vorstellung von der Entstehung sowie baulichen Veränderung des Schafhofareals vom Mittelalter bis zur bürgerlichen Ansiedlung.

Im Obergeschoss wird verschiedenen Spuren wie der Baugeschichte des Schafstalls, der Zeitung „Maulbronner Bürgerfreund“, den bedeutenden Schilfsandsteinbrüchen mit ihren Steinhauerbetrieben, herausragenden Persönlichkeiten oder der touristischen Entdeckung Maulbronns seit dem 19. Jahrhundert nachgegangen. Eine Küche mit einer offenen Feuerstelle, Gerätschaften und Mobiliar des 18. und 19. Jahrhunderts lädt zum Verweilen ein und gibt ein Stimmungsbild über das Leben in einer längst vergangenen  Zeit. Wechselausstellungen im Erdgeschoss zu verschiedenen Bereichen wie Landwirtschaft, Weinbau, altem Handwerk oder lokalhistorischen Themen runden das museale Angebot ab.

Der ehemalige klösterliche Schafhof

Östlich, nur wenige hundert Meter von der ehemaligen Zisterzienserabtei Maulbronn entfernt, liegt der auf dem Plateau eines klösterlichen Steinbruchs angelegte Schafhof. Noch immer ist die Bruchkante des gelben Felsens, dessen Steine für die romanischen Bauteile des Klosters verwendet wurden, deutlich sichtbar. Der mit einem teilweise noch bis heute erkennbaren Mauerring umschlossene Schafhof stammt aus klösterlicher Zeit. Im Mittelalter avancierten die Zisterzienser zu den wichtigsten Wollproduzenten Europas.

Der Schafhof wurde auch als „Ochsenhof“ bezeichnet, weil hier nicht nur die Schäferei, sondern auch der Ochsenstall war. Nachdem das Kloster Maulbronn 1504 Württemberg einverleibt und Mitte des 16. Jahrhunderts aufgelöst wurde, diente der Schafhof weiterhin vor allem der Schäferei auf den zum einstigen Klostergut gehörenden Weiden. Barocke Fachwerkgehöfte, steinerne Scheunenbauten und ein Laufbrunnen mit neugotischem Brunnenstock und einer Gruppe bronzener Schaf-Skulpturen prägen das heutige Erscheinungsbild des idyllischen Schafhofs.